Wie ist die Lage im Übergangsheim?
SeitenWechsel bietet Perspektivwechsel und Einblicke in Lebenswelten, mit denen unsere Teilnehmer/innen sonst wenig Berührung haben. Diese Einblicke möchten wir auch jetzt, während der Corona-Pandemie, bieten, wenn unsere Arbeit nicht durchführbar ist wie sonst.
Wir haben Achim Wurster, Sozialpädagoge und Einrichtungsleiter des Übergangshauses der Berliner Stadtmission gefragt, wie es den Kolleginnen und Kollegen, den Klientinnen und Klienten in seiner Einrichtung geht.
SeitenWechsel: Wie sieht die Lage bei Ihnen aus?
Achim Wurster: In unserem Übergangshaus, einer stationären Einrichtung für 40 wohnungslose Menschen, leben mindestens zehn Menschen, die aufgrund ihres Alters und / oder Vorerkrankungen zur Risikogruppe gehören. Wir achten daher sehr auf die aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes wie auf die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln. Besuche von außen wurden eingeschränkt und das wöchentlich stattfindende Frühstück für Bewohnende in eine kleine Gesprächsgruppe von maximal vier Personen umgewandelt. Bisher sind glücklicherweise alle Bewohnenden und Mitarbeitenden gesund.
SeitenWechsel: Wie können die Menschen Sie als Einrichtung unterstützen?
Achim Wurster: Menschen können das Überganghaus durch Spenden und Gebete unterstützen. Gesamtgesellschaftlich wünschen wir uns eine verstärkte Aufmerksamkeit für die Lebenslage wohnungsloser Menschen, eine gelebte Solidarität und die Bekämpfung von Wohnungslosigkeit.
SeitenWechsel: Welche guten Seiten hat die Situation im Moment? Was könnte positives daraus entstehen?
Achim Wurster: Die aktuelle Situation schafft innerhalb des Übergangshauses, aber auch darüber hinaus, trotz „social distancing“ ein Gemeinschaftsgefühl. Es wäre schön, wenn dieses Gemeinschaftsgefühl und die Solidarität mit wohnungslosen Menschen auch nach Corona weiter bestehen würden.